Kleinbaum statt kein Baum
Bevor Ihnen ein Baum über den Kopf wächst, durchdenken Sie die Auswahl eines geeigneten Gehölzes: Für beengte Pflanzplätze wie sie häufig in Vorgärten zu finden sind, bieten wir eine Auswahl an kompakten Kugelbäumen an.Wir stellen Ihnen hier das gängige Sortiment in Wort und Bild vor.
Margit Dolaßek
Vertrieb und Kundenbetreuung
Kleiner anspruchsloser Blütenbaum, gibt es das ?
Wuchs/ Krone: Kugelbaum mit einer Höhe bis etwa 5 - 6 m, bildet eine kompakt-kugelförmige, aber dabei halboffene Krone, die sicherlich 5 bis 6 m im Durchmesser erreichen, wächst langsam
Blatt: sommergrün, gefiedert, etwa 10 bis 15 cm lang, Blattfarbe dunkelgrün, später Laubaustrieb; Herbstfärbung gelb bis bronzeviolett oder grün abfallend
Blüte: Auch die Kugelförmige Blumen-Esche ist wie die Art F. ornuns ein schöner Blütenbaum mit Blütezeit im Mai/ Juni. Die cremeweißen Blüten erscheinen in fedrig wirkenden, endständigen Rispen, erinnern entfernt an Fliederblüten, duftend. Der Baum blüht erst als älteres Exemplar. Früchte (geflügelte Nüsschen) werden nur wenige angesetzt
Blumen-Eschen sind schöne Blütenbäume - die rispenförmigen Blüten erinnern ein wenig an Fliederblüten (Fotos (2) Zoonar/ Himmelhuber)
Ansprüche: Sonniger bis absonniger Stand- mehr Blüten werden bei sonnigem Stand angesetzt. Während die heimische Esche Fraxinus excelsior eine anspruchsvolle Baumart hinsichtlich der Standortbedingungen ist, gilt die Blumen-Esche als anspruchslos. Mit ihrer Hitzefestigkeit (wärmeliebend !), der Trockenheitsverträglichkeit und damit insgesamt Stadtklimafestigkeit eignet sich dieser dekorative Kleinbaum auch für städtische Standorte, solange diese durchlässig sind. Die Art ist kalkliebend !
Eigenschaften und Verwendung: Seine Genügsamkeit sowie die auffällige Blüte machen die Kugel-Blumen-Esche zu einem interessanten kleinkronigen Baum für Pflanzenverwender. Die Blumen-Esche wird auch zu den 'Klima'- bzw. 'Zukunftsbäumen' gezählt.
Weil man bei Eschen auch zunächst an anspruchsvolle Anforderungen hinsichtlich des Standortes und an das Eschentriebsterben denkt, hat sich die Anspruchslosigkeit der Blumen-Eschen (und die Resistenz gegen das gefürchtete Eschensterben) noch nicht so weit herumgesprochen. Mit der halboffenen Krone und dem gefiederten Blatt ist der Baum nicht zu strenge ‚Gestalt‘. Vor allem auch im ländlichen Raum ist sie die nach unserer Einschätzung gestalterisch angemessenere und überzeugender Alternative zur Kugel-Robinie.
‚Mecsek‘ bezeichnet übrigens einen Gebirgszug in Süd-Ungarn – der Name stammt von ebendiesem Fundort dieser kleinkronigen Form der Blumen-Esche.
Gelegentlich taucht eine weitere Esche mit kugelförmiger Krone auf, die Kugel-Esche Fraxinus excelsior 'Nana'. Nach unserer Beobachtung konnte sich diese Sorte am Markt nicht durchsetzten, was auch an den Nachteilen der Art F. excelsior liegen könnte.
Ist das Grundstück klein oder der Vorgarten schmal dann will die Auswahl eines geeigneten Baumes wohl überlegt sein – soll doch der Baum nicht über den Kopf wachsen und dann mit häufig den Habitus entstellenden Kronenschnittmaßnahmen zurückgenommen werden müssen.
Und es lohnt sich, Bäume zu pflanzen. Auch wenn es eine ‚nur’ klein- oder kugelkronenkronige Baumart ist, so kann auch dieser Baum in vielfältiger Weise zu einem positiven Gesamtbild beitragen:
Wir zeigen Ihnen verbreitete und weniger bekannte Kugelbäume und erläutern deren Vor- und Nachteile. Wenn es doch etwas größere Baumarten sein dürfen, die aber immer noch der Gruppe der Kleinbäume zuzurechnen sind, werden Sie vielleicht hier bei unserer Auswahl von schönen kleinkronigen 4-Jahreszeiten-Gehölzen fündig.
Die Kronen von Baumarten wie der Linde wurden früher gekappt, um das Größenwachstum der Kronen zu regulieren bzw. um die Ruten zu nutzen wie bei Weiden. Kopf-Weiden und Kopf-Linden sind typische Bäume dörflich-ländlicher Kulturlandschaften.
Kleinwüchsige Bäume mit einer kugelförmigen Krone sind hingegen Ergebnis gärtnerischer Züchtungen. Dazu werden auf Stämme langsam wachsende Kronen veredelt.
Damit ist automatisch die Endhöhe des Stammes festgelegt: Der Stamm wird nur noch in die Breite aber nicht mehr in die Höhe weiterwachsen. Das Höhenwachstum erfolgt ausschließlich über die mit den Jahren wachsende Krone.
Alle derart auf einen Stamm veredelte Kronen lassen sich (je nach Baumart auch radikal bis auf den Kronenkopf) zurückschneiden und damit hinsichtlich des Kronendurchmessers gut regulieren. Vielfach auf diese Wiese zurückgeschnittene Kugelbäume wie beispielsweise die Kugel-Robinie (Robinia pseudoacacia ’Umbraculifera’) geben aber mit der Zeit im unbelaubten Zustand bei kritischer Betrachtung mit den sichtbar werdenden hässlichen Verdickungen und Verwachsungen kein attraktives Winterbild mehr ab.
Bild oben links: Auch eine Art von Kugelbaum, die wir aber nicht meinen: Derart schief stehende und außermittig im Beet gelandete Zwergenkugeln bewirken möglicherweise das Gegenteil von der eigentlich beabsichtigten 'gestalterischen Aufwertung des Vorgartens'
Bild oben rechts: Kopf-Linden als typischer Vertreter der dörflichen Kulturlandschaft
Bild unten links: Auf Halbstämmen veredelten Kronen wachsen - die Stammhöhe bleibt aber gleich - der Weg zur Gartenbank wird in naher Zukunft entweder über einen Kronenrückschnitt oder einen geschickten Limbotanz führen ...
Bild unten rechts: Bei allen schnittverträglichen Gehölzen lassen sich die Kronen in Form schneiden so wie hier bei Acer campestre (Feld-Ahorn) - ungeschnitten halten nur die ausgesprochenen Kugelbäume ihren kugelförmigen Habitus mehr oder weniger lange
Ein schöner Kleinbaum wie die Zier-Kirsche Prunus ’Accolade’ entwickelt mit den Jahren eine Krone mit einer stattlichen Breite von sicherlich über 6 bis 7 m. Für zahlreiche Zier-Apfel-Sorten gilt ebenfalls: die Kronen werden mit der Zeit sehr breit und können nicht zu den wirklich (ohne zwangsläufig folgenden Kronenrückschnitt) kleinkronigen Baumarten gezählt werden.
Zum Erhalt der symmetrischen Kronenform von Kugelbäumen hilft Auslichten und Zurückschneiden. Bei den Laub abwerfenden Arten sollte im Vorfrühling vor dem Laubaustrieb geschnitten werden: ältere Äste können entfernt, jüngere für eine harmonische Krone moderat gekürzt werden. Bei immergrünen Arten kann zusätzlich im Sommer ein moderater Formschnitt erfolgen.
Neben den Kugelbäumen und In-Form-schneidbaren Gehölzen finden kugelkronige Vertreter aus dem ursprünglich aus der Kübelkultur stammenden mediterranen Sortiment immer stärkere Verbreitung in hiesigen Gärten.
Zu diesen Gehölzen zählen typischerweise
Teilweise werden die Kübelpflanzen gar nicht mehr im Winter eingeräumt oder die Gehölze gleich ganz ausgepflanzt. Der Klimawandel mit den in den vergangenen Jahren immer milderen Wintern macht es möglich. Einen strengeren Winter mit Kahlfrösten werden Gehölze aus diesem Sortiment jedoch womöglich nicht schadlos überstehen.
Kugelbäume aus diesem mediterranen Sortiment können wir liefern, auch wenn sie nicht zu dem von uns kultivierten Baumsortiment zählen - wie unsere Kollegen beziehen wir diese Pflanzen i.d.R. aus Italien.
Bild oben links: Ein immergrüner Mittelmeer-Schneeball (Viburnum tinus) im Kübel - und am 01. Januar 2019 in voller Blüte, die noch über Wochen anhalten wird
Bild oben rechts: Zwei immergrüne Portugiesische Lorbeerkirschen (Prunus lusitanica) auf Stamm veredelt und mit Lichterketten geschmückt
Bild unten links: Winterbild Kugel-Ahorn (Acer platanoides 'Globosum'): sehr dichte und feintriebige Krone Bild unten rechts: Kugel-Ahorn als der wohl am weitesten verbreitete Kugelbaum im Frühjahr als 'Torwächter'
In unserer Zusammenstellung finden sich zwei Ausnahmen von der vorgenannten Regel – und das in mehrfacher Hinsicht: Ilex ‘Nelly R. Stevens‘ (Stechpalme, Kreuzung zwischen I. aquifolium und I. cornuta) und Carpinus betulus ‘Fastigiata‘ bzw. 'Frans Fontaine' (Pyramiden-Hainbuche) sind keine Veredlungen auf Stamm. Beide Bäume weisen auch keine kugelförmige Krone auf. Nähere Infos finden Sie in den Pflanzen-Steckbriefen.
Kleinwüchsige Baumarten mit einer frei wachsenden Krone lassen sich nicht so gut ‚klein’ halten – nur erfahrene Gärtner können bei diesen Baumarten einen Kronenrückschnitt vornehmen, ohne den Habitus zu verstümmeln. Im Unterschied zu den Kugelbäumen wird sich ein radikal zurückgeschnittener kleinkroniger Baum i.d.R. nicht zu alter Schönheit zurechtwachsen. Dieser Umstand sollte bei der Auswahl zwischen einem Kugelbaum und einem kleinkronigen Baum mit typischerweise freiwachsender Krone bedacht werden.
Eine Option bei dem Wunsch nach kleinkronigen Baumarten jenseits der ausgesprochenen Kugelbäume stellen gut schnittverträgliche Baumarten wie Acer campestre (Feld-Ahorn, siehe Bild der Baumhecke oben), Carpinus betulus (Hainbuche), Crataegus-Arten und Sorten (Weißdorn) oder Ilex-Arten- und Sorten (s.u.) dar. Kronen dieser Gehölze, die aufgrund ihrer Schnitt-'Festigkeit' zum Teil typischerweise auch als Hecken verwendet werden, können durch regelmäßigen Schnitt in geometrische Formen erzogen werden.
Besonders bei der Forderung von Ersatzpflanzungen von 'heimischen Laubbäumen' bleibt oftmals 'nur' der Feld-Ahorn als relativ kleinster Vertreter heimischer Laubbaumarten übrig - und ein Rückschnitt als Option in der Zukunft.
Ein Apfeldorn (Crataegus 'Carrierei') aus der Familie der Weißdorne: Kein 'Kugelbaum' (Bild links), aber durch regelmäßigen Rückschnitt wurde an diesem Gehölz eine relativ kompakte Krone erzogen (Bild rechts unten) Apfeldorne sind schöne kleinkronige 4-Jahreszeitengehölze: Erfahren Sie hier mehr über Apfeldorn ! | auch sehr schnittverträglich: Weiß-Weide (Salix alba), die auch zur Kopfweidenbewirtschaftung genutzt wird (Bild oben rechts)
Mit einem Klick auf die Vorschau öffnet sich ein PDF mit einer Tabelle der hier vorgestellten Bäume als handliche Kurzübersicht (am besten auf einem Pad oder Desktop-Rechner lesbar):
Der Kugelbaum-Klassiker: Anspruchslos und weitverbreitet
Wuchs/ Krone: Kugelbaum mit einer Höhe bis etwa 6 m, bildet ungeschnitten eine sehr dichte und im Alter mehr flachkugelige und mit sicherlich gut 6 m (und noch mehr ...) eine ausgesprochen breite Krone
Blatt: sommergrüne, gegenständig angeordnete Blätter, bis 20 cm breit, 5-7-lappig und bogog gezähnt – wie die heimische Art Spitz-Ahorn (A. platanoides), vielleicht eine Spur hellgrüner und lebhafter; schöne gelbe bis goldgelbe Herbstfärbung
Blüten: gelbgrüne Blüten in aufrechten Doldentrauben, Blüten erscheinen vor dem Laubaustrieb
Früchte: typische Ahorn-Propeller-Früchte wie bei der Art
Bild oben rechts: Im Alter und ungeschnitten gar nicht so klein und nicht mehr ausgesprochen kugelförmig Bild unten rechts: Dicker Stamm, kleine Kugelkrone: Dieser Baum wurde im vorvergangenen Jahr radikal zurückgeschnitten
Ansprüche: Sonniger bis halbschattiger Stand, bodentolerant
Eigenschaften und Verwendung: Auch als Kugelbaum ist er ein echter Spitz-Ahorn mit allen Vor- und Nachteilen dieser Baumart. Die Baumart gilt als sehr gesund, hitzeverträglich und trockenresistent und ist damit sehr gut stadtklimageeignet.
Durch das oberflächennahe, intolerante Feinwurzelwerk und der starken Sämlingsbrut sind Kugel-Ahorne nicht gut (nachträglich) unterpflanzbar. Unter ausladenden alten Kugel-Ahorn-Kronen herrschen Schattendruck und vor allem Trockenheit. Junge Bäume können zum Schutz vor Frost-Stammrissen beispielsweise mit Schilfmatten schattiert werden.
Ungeschnitten entwickelt sich eine platt-kugelige, ausgesprochen breite Krone, die dann weniger architektonisch-formal wirkt. Nebeneinandergepflanzt wachsen die Kronen ineinander und bilden eine Baumhecke.
Gelegentlich sieht man in Vorgärten auch eine rotlaubige Form mit zunächst kugelförmiger Krone. Dabei wird es sich um Acer platanoides ‘Crimson Sentry‘ handeln, dessen dirchtverzweigte Krone zunächst kugelförmig, später breit-eiförmig wächst oder kugelförmig geschnitten wurden. Diese schmalkronige Sorte kann mit einer Endhöhe von 8 bis etwa 10 m und angesichts des schwachen Wuchses ebenfalls zu den Kleinbäumen gezählt werden. Das Blatt ist während des ganzen Sommers dunkelgrün-glänzend. Eine rotlaubige Ausgabe von A. platanoides ‘Globsum‘ gibt es nicht.
Ein 'Purpurroter Wächter' - Acer plataniodes 'Crimson Sentry'
Pyramide statt Kugel
Wuchs/ Krone: mittelgroßer, dabei hoher und gleichzeitig relativ schmaler Baum mit regelmäßiger und bis in die Spitze durchgehendem Stamm; Habitus kegelförmig, im Alter auch zwiebel- oder birnenförmig, Höhe sicherlich bis 15 m, Breite (ungeschnitten) etwa 4 bis 5 m.
Blatt: sommergrün, wechselständig, länglich-elliptisch bis eiförmig, 5 bis 10 cm lang und 3 bis 6 cm breit, im Unterschied zu den Blättern der Rot-Buche wenig glänzend und mit stärker hervortretenden Blattadern, frischgrüne Laubfärbung
Herbstfärbung: leuchtend gelb
Standort: sonnig bis schattig
Bild links: Pyramiden-Hainbuche mit typischem Kronenhabitus Bild oben rechts: Stammbusch bzw. Solitärgehölz von unten her beastet Bild unten rechts: Sorte 'Frans Fontaine' mit frischem Austrieb, Sorte mit schmalerer Krone
Ansprüche: große Standortamplitude von mäßig trockenen bis feuchten Böden, von sauer bis alkalisch, wächst sowohl auf (nicht zu nährstoffarmem) Sand wie auf Ton, erträgt kurze Überschwemmungen, aber keine Staunässe
Eigenschaften und Verwendung: Der häufig verwendete deutsche Name ‘Säulen-Hainbuche‘ führt für die Sorte ‘Fastigiata‘ leider etwas in die Irre: Säulen- oder zumindest hinkelsteinförmig bleibt der Habitus des Baumes nur in den ersten Jahren des noch jungen Baumes. Später geht die Krone etwas aus dem Leim und zeigt einen eher birnen- oder zwiebelförmigen Habitus.
Da Hainbuchen über ein hohes Ausschlagsvermögen verfügen, können im Unterschied zu vielen anderen Bäumen die Baumkronen radikal verjüngt werden, ohne den Habitus für alle Zeiten zu entstellen. Die Bäume können rundherum zurückgeschnitten werden, wobei Spitze nicht gekappt werden sollte (Spitze wird dadurch 'pummeliger'). Nach Neuaustrieb stellt sich der zunächst schmal-pyramidale Habitus wieder ein.
Für innerstädtisch-heiße Pflanzsituationen sind Carpinus weniger gut geeignet, da sie empfindlich auf längere Trockenphasen reagieren. Hainbuchen gelten als unempfindlich gegen Krankheiten und Schädlinge.
Bild links: Geschnittene Pyramiden-Hainbuchen Bild rechts: Detail Blatt und Früchte
Eine Sorte mit ungeschnitten schmalerer Krone und noch besserer Eignung für schmale Abpflanzungen oder auch baumartige Windschutzhecken ist Carpinus betulus ‘Frans Fontaine‘ mit schmal-pyramidalem bis schmal-eiförmigemWuchs und einer Endbreite von wohl maximal 3 m. Mit dieser Sorte lassen sich noch markantere pflanzenarchitektonische Akzente setzen. Aus unserer Beobachtung wirken die Kronen von ‘Frans Fontaine‘ durch teils lange dünne ‚durchgeschossene‘ Äste weniger dicht als ‘Fastigiata‘, die aus unserer Sicht die schönere (wenn auch ungeschnitten breitere) Sorte ist.
Es muss nicht immer Hochstamm sein: Beide Sorten sind auch als attraktive von unten her beastete Solitärs bzw. Stammbüsche lieferbar.
Langsamwüchsig
Wuchs/ Krone: Kugelbaum mit zunächst rundlicher, später platt-runder Krone; dichttriebig, sehr langsamwüchsig; Höhe als Hochstamm etwa 6 m und ungeschnitten im Alter breiter als hoch
Blatt: sommergrün, groß, herzförmig, in frischem Grün gefärbt, wirken exotisch; die Blätter sind aber kleiner als bei der Art, zählt zu den spät austreibenden und gleichzeitig früh laubabwerfenden Gehölzen
Herbstfärbung: hellgelb
Kugel-Trompetenbäume stehen nicht an jeder Ecke - diese beiden Exemplare sind etwa gut 30 Jahre alt
Ansprüche: Sonniger bis halbschattiger Stand, bevorzugt frische bis feuchte und nahrhafte (Lehm-) Böden, ist insgesamt aber anspruchslos und wächst auch auf leichteren Böden
Eigenschaften und Verwendung: Mit seinem frisch-grünem großen Laub und der dichten rundlichen Krone setzt dieser Kugelbaum schöne formale Akzente in Gärten; gartenästhetisch bei strenger Betrachtung mit seiner eher exotischen Anmutung weniger passend für ländliche Gärten. Zu breit wachsende Kronen können problemlos eingekürzt werden. Im Unterschied zur viel größeren Art werden leider weder die bemerkenswerten Blüten noch die für Catalpa bignonioides typischen langen Fruchtkapseln angesetzt.
Der Kugel-Trompetenbaum in Vorgärten: Kugel- bis fast schirm- oder halbkugelförmiger Habitus (beide Fotos: Zoonar/ Himmelhuber)
Blütenbaum mit nicht ganz blütenweißem Charme
Wuchs/ Krone: Kleinbaum mit zunächst breit-kegelförmiger, im Alter eher rundlicher Krone, Seitenäste breit auslandend; Endhöhe wohl etwa 6 bis 8 m, Breite 4 bis 5 m; die Krone ist ungeschnitten nicht so geschlossen wie bei den sonstigen hier vorgestellten Klein- und Kugelbäumen. Der Eindruck des Habitus sehr alter Exemplare reicht von ‚malerisch‘ bis ‚vergreist‘. Die Äste sind bedornt, jedoch nicht ganz so stark wie bei den Arten C. monogyna und C. laevigata.
Blatt: sommergrün, breit-eiförmig, 3-5-lappig, Blattfarbe dunkelgrün und etwas glänzend, Blattunterseite hellgrün; ähnlich wie der heimische Weißdorn C. laevigata. Blätter fallen ohne Herbstfärbung ab.
Blüte/ Früchte: karmesinrote Blüten in Dolden, gefüllt, erscheinen im Mai in bei ungeschnittenen Exemplaren großer Fülle; durch die gefüllten Blüten werden keine Früchte gebildet – leider sind die Blüten (im Unterschied zum weiß blühenden, aber viel größer wachsenden Weißdorn) damit auch unattraktiv für Bienen und Insekten.
Große Blütenfülle, auffallende Farbe | Bild rechts: Rotdorn lässt sich auch in Kugelform schneiden, die Krone wird dadurch dicht geschlossen
Ansprüche: sonniger Stand, Rotdorn mag gerne feuchtere und nahrhafte Standorte, kommt aber auch mit leichteren, nicht zu trockenen ‚Normalböden‘ zurecht, die am besten schwach sauer bis alkalisch sind. Da das Gehölz ein weitstreichendes und tiefreichendes Wurzelwerk ausbildet, lassen sich Rotdorne bei entsprechender Vorbereitung des Pflanzlochs auch gut innerhalb von befestigten Flächen verwenden.
Eigenschaften und Verwendung: Der altbekannte Rotdorn kommt als Baum für beengte Pflanzsituationen in Frage. Die leuchtend karmesinrote Blüte ist ein herrliches Bild im Vollfrühling – der alte Gärtnertipp, Rotdorn mit dem zur gleichen Zeit blühenden Goldregen zu benachbaren, funktioniert perfekt – ebenso, wie sich über eine derartige ‚Blut-und-Eiter-Kombination‘ die Nase rümpfen lässt…
Dieser Baum ist recht häufig anzutreffen und hat seine Bedeutung als kleinkroniger Blütenbaum als Solitär, als Pärchen vor Zugängen, als kleine Allee gepflanzt – sowohl im ländlichen Bereich wie sogar als Straßenbaum in Wohnstraßen des städtischen Raums (z.B. Jungfernstieg in Kiel, Wotanstraße und Atzpodienstraße Berlin-Lichtenberg) ist er verwendbar.
Das Winterbild vor allem von irgendwann einmal zurückgeschnittenen Exemplaren wirkt vergreist und unattraktiv. Rotdorn ist ebenso schnittverträglich wie der bekannte Weißdorn. Rückschnitte beispielsweise zur Erziehung einer kugelförmigen Krone reduzieren den Blütenansatz.
Der Habitus des Rotdorn im Winter ist leider nicht sehr attraktiv, vor allem bei stark zurückgeschnittenen Exemplaren wirken die Bäume im Winter düster und vergreist
Miniaturausgabe
Wuchs/ Krone: Kugelbaum ('Bäumchen') mit einer Höhe bis etwa 4 - 5 m je nach Erziehungshöhe, bildet eine kompakte, dichte und auch ungeschnitten kugelförmige Krone, sehr schwach wachsend; diese noch recht junge Sorte Sorte wurde aus einem Hexenbesen vegetativ weiterkultiviert
Blatt: sommergrün, fächerförmig, langgestielt; ganzrandig, gelappt oder eingeschnitten; ledrig, frischgrün gefärbt, später Laubaustrieb
Blüte/ Frucht: Das Gehölz ist zweihäusig, wobei die mirabellenähnlichen Früchte der weiblichen Exemplare im reifen Zustand einen unangenehmen Geruch nach Buttersäure verströmen. Um ein (nicht stinkendes) männliches Exemplar mit Sicherheit zu erwischen, muss im Zweifel die Blüte abgewartet werden, die mit dem Laubaustrieb im Aplris bis Mai erscheint. Männliche Exemplare zeigen ca. 2 – 3 cm lange Blütenkätzchen, weibliche Blüten sind langgestielt, gelbgrünlich. Ginkgo werden nicht wegen der Blüten- oder Fruchtschmuckwirkung gepflanzt …
Gelegentlich wird erklärt, dass es sich bei ‘Mariken‘ grundsätzlich um männliche Exemplare handelt, die vegetativ vermehrt werden. Blüten und Früchte werden bei Ginkgo jedoch erst bei älteren Exemplaren angesetzt, so dass wir in der Baumschule keine Garantie für ‚keine Früchte‘ übernehmen können – zumal auch berichtet wird, dass auch bei sehr alten männlichen Exemplaren gelegentlich einzelne fruchtende Zweige beobachtet wurden.
Herbstfärbung: prächtig, leuchtend dunkel- bis rahmgelb; die Verfärbung startet von den Blatträndern aus ab Mitte Oktober und hat ihren Höhepunkt etwa zwischen Ende Oktober und Mitte November. Bilder der Herbstfärbung der Art Ginkgo biloba finden Sie hier.
Ansprüche: Sonniger bis absonniger Stand. Ginkgo liebt zwar tiefgründige, nährstoffreiche, ist aber sehr pH- und standorttolerant; nicht gut geeignet für verdichtete Flächen (gar kein Zuwachs)
Eigenschaften und Verwendung: Ginkgo ist mit einem geschätzten Alter von über 250 Millionen Jahren das berühmteste lebende Fossil: Erst 100 Millionen Jahre nach dem Ginkgobaum entwickelten sich die ersten Laubbäume.
Diese kugelförmige Sorte mit dem typischen Blatt und der wie bei der Art hervorragenden Herbstfärbung ist ein schönes Blattschmuckgehölz und durch das sehr schwache Wachstum der Krone auch für engere Pflanzplätze geeignet. Nur widerwillig kugelig wachsende Kronen können problemlos durch Schnitt ‚in Facon‘ gebracht werden. Das Gehölz ist auch für die Kübelkultur geeignet.
Immergrünes Blattschmuck- und Fruchtschmuckgehölz
Wuchs/ Krone: sehr alte freiwachsende Exemplare können sicher etwa 8 m hoch und 3 bis 5 m breit werden und zeigen dann meistens eine pyramidale bis breit-eiförmige Krone. Da Ilex außerordentlich schnittverträglich sind, lassen sich auch zu Hochstämmen erzogene Exemplare problemlos in alle möglichen Schnittformen bringen – daher haben wir dieses schöne Gehölz mit zu den Kugelbäumen gezählt; die Krone selbst ist sparrig und dichttriebig, das Gehölz wächst nur langsam
Blatt: immergrün, wechselständig, eiförmig bis lanzettlich, 5 bis 8 cm lang, Blattrand wellig und je Seite 2-3-fach dornig gezähnt (’Stechpalme’), ledrig-derb, dunkelgrün und glänzend, wirken edel-vornehm; Blattunterseite hellgrün
Blüten: kleine weiße Blüten, im Mai
Früchte: Ilex werden als Fruchtschmuckgehölz gepflanzt und setzen zahlreiche, lange haftende leuchtend rote Steinfrüchte an, solange die Krone nach der Blüte nicht zu stark zurückgeschnitten wurde. Die Früchte sind nach der offiziellen Giftpflanzenliste des BMU für den Menschen stark giftig
Nicht vergessen: Ilex ist zweihäusig, d.h., nur weibliche Pflanzen setzen Früchte an !
Ansprüche: absonniger bis schattiger Stand (Gehölz des Unterholzes) – dafür erträgt Ilex aber auch Wurzeldruck von Nachbargehölzen; die Hybriden sind sonnenverträglicher und können auch im sonnigen Stand gepflanzt werden; nährstoffhaltige, mäßig trockene bis feuchte, saure bis neutrale (bis schwach alkalische) Böden
Eigenschaften und Verwendung: Neben den Vertretern aus dem mediterranen Sortiment für die Kübelkultur mit Kugel-Liguster (Ligustrum deleveyanum), der Glanzmispel (Photinia fraseri), dem Mittelmeer-Schneeball (Viburnum tinus) und der Portugiesischen Lorbeerkirsche (Prunus lusitanica) zählen Ilex zu den wenigen zu Kugelbäumen erziehbaren immergrünen Vertretern und erfreuen neben dem dunkelgrün-vornehmen und dichtem Laub mit Blüte und langhaftendem Fruchtschmuck.
Einer unserer kleinen Lieblingsbäume
Wuchs: Kugelbaum mit dichtverzweigter kugeliger, später mehr abgeflachter Krone, etwa 4 m hoch und vielleicht bis 2 m breit, relativ schwachwüchsig (viel schwächer als beispielsweise der Kugel-Ahorn)
Blatt: sommergrün, ahornähnlich 5- (bis 7-)fach gelappt, wechselständig (Ahorn = gegenständig !), oberseits dunkelgrün und schwach glänzend, unterseits mattgrün; später Blattaustrieb (erst ab etwa Mitte Mai), dafür im Herbst lange haftend
Herbstfärbung: nicht so ausgeprägt wie bei der Art, Färbung in Farbvielfalt von orangegelb bis violettbraun. Amberbäume färben je nach Exemplar sehr unterschiedlich – Bilder und weitere Infos zur Art finden Sie hier.
Ansprüche: Sonniger Stand ist für die Ausbildung einer schönen Herbstfärbung auch bei der Sorte ‘Gum Ball‘ Pflicht ! Der Amberbaum wächst gut auf frischen bis feuchten, mäßig nahrhaften und durchlässigen Böden, die sauer bis neutral, aber keinesfalls alkalisch sein sollten (kalkmeidend !). Das Gehölz verträgt keine länger anhaltenden Trockenphasen und verkümmert auf armen oder verdichteten Standorten.
Eigenschaften und Verwendung: Der Amberbaum ist in der Jugend hierzulande spätfrostgefährdet. Gute Standorte sind offene, warme und sehr sonnige Pflanzplätze mit großem Wurzelraum. Der kugelkronige ‘Gummiball‘ ist eine relativ neue Sorte mit den guten Eigenschaften der Art (praktisch frei von Schädlingen und Krankheiten, schönes Laub und schöne Herbstfärbung, ein teils knorriger Stamm im Alter). Als Pärchen oder kurze Allee beidseitig einer Zuwegung gepflanzt wirken sie ausgesprochen attraktiv und nicht ganz so ‚gewöhnlich‘ wie die weitverbreiteten Kugel-Ahorn und werden auch nicht so groß/ breit wie diese.
Wenn es Ihnen in erster Linie auf die Herbstfärbung ankommt, suchen Sie sich Ihre Amberbäume am besten im Herbst in gefärbtem Zustand aus.
Ein 'Rising Star' am Klein- und Kugelbaumhimmel ?
Wuchs: Als Hochstamm erzogen mit runder bis abgeplattet-kugelförmiger und dichttriebiger undurchsichtiger Krone, 3 bis 5 m hoch, relativ raschwüchig
Blatt: wintergrün, Laub im Austrieb charakteristisch braun-rot und recht auffällig gefärbt – dieser attraktive Austrieb schmückt das Gehölz für bis zu vier Monaten, bevor die Blattfarbe zu grün wechselt; im Herbst färben eher nur einzelne Blätter rot
Blüten: Kleine weiße Blüten in breiten Trugdolden, erscheinen ab etwa Ende April bis Anfang Juni; geeignet für eine insektenfreundliche Gartengestaltung; Blütenansatz abhängig von Schnittmaßnahmen
Früchte: rote kugelige Kernfrüchte, ø etwa 10 mm, bei Vögeln beliebt, für Menschen schwach giftig mit Vergiftungserscheinungen wie Kopfschmerz, Übelkeit/ Schwindel und Durchfall
Ansprüche und Eigenschaften: Die Glanzmispel gilt als anspruchslos und anpassungsfähig, aufgrund einer gewissen Frostempfindlichkeit, die sich auf ähnlichem Level wie der von einigen Prunus laurocerasus-Sorten bewegt, gut geeignet für sonnige und vor allem vor kalten Ostwinden geschützte, mäßig trockene Pflanzplätze,
gut schnittverträglich
Verwendung: Neben der schon relativ verbreiteten Verwendung als sehr gut schnittverträgliches wintergrünes Heckengehölz werden Glanzmispeln zunehmend auch als Hochstämme angeboten und lassen durch Schnitt als kleinkronige Kugelbäume für beengte Pflanzsituationen (auch in großen Kübeln) wie in schmalen Vorgärten gut verwenden. Schnittmaßnahmen regen das Gehölz zur Neubildung des attraktiven rotebraunen Austriebs an.
Weitere Infos über Glanzmispeln wie beispielsweise zur Frage der Winterhärte finden Sie hier bei der Beschreibung der Verwendung als Heckengehölz.
Wuchs: Kleinbaum mit dichttriebiger, fein verzweigter und dicht geschlossener Kugelkrone; etwa 4 bis 5 m hoch (abhängig von der Veredlungshöhe), Kronenbreite etwa 1,50 bis 2,50 m, langsamwüchsig
Blüte: weiß, in zahlreichen weißen, langgestielten Dolden, erscheinen mit dem Laubaustrieb im April/ Mai – sicherlich kann die Blüte der Kugel-Steppen-Kirsche der Leuchtkraft und Blütenfülle der Japanischen Zierkirschen nicht das Wasser reichen, aber mit der eher ‚naturnah-dezent‘ wirkenden Blüte unterscheidet sich dieser Kugelbaum mit Ausnahme des Rotdorns von den anderen hier aufgeführten nicht nennenswert attraktiv blühenden Kugelbäumen.
Blatt: sommergrün, elliptisch bis verkehrt eiförmig, etwa 4 bis gut 5 cm lang und 1,5 bis gut 2 cm breit, etwas ledrig, Blattfarbe frisch- bis dunkelgrün und glänzend; häufig leider schon früher Laubfall im September, teils ohne Herbstfärbung, teils mit leuchtend gelb-oranger Färbung - freuen Sie sich bitte nicht zu sehr auf eine jährliche Färbung
Die Kugel-Steppenkirsche im Jahreslauf: Bild links mit (hier sehr vorteilhaft fotografierter) weißer Blüte (Foto: Zoonar/ Himmelhuber), Bild oben rechts nach Blüte und Austrieb Anfang Mai, Bild unten rechts mit ausgeprägter, i.d.R. aber unzuverlässiger oder fehlender Herbstfärbung (Foto: Zoonar/ Himmelhuber)
Ansprüche: Sonniger bis leicht lichtschattiger Stand; wächst nicht im Vollschatten, anspruchslos, bevorzugt eher frische und nahrhafte Böden und wie alle Kirschen kalkhaltige Substrate; hitze- und stadtklimaverträglich
Eigenschaften und Verwendung: Die Kugel-Steppen-Kirsche ist mit Blüte, filigraner Krone und hübschen glänzenden Blättern eine feinsinnigere und sehr gartenwürdige pflanzenarchitektonische Erscheinung. Als Blickfang für Hauseingänge, Innenhöfe oder in großen Pflanzkübeln bringt dieser Kugelbaum sogar ein wenig mediterranes Flair mit. Leider ist diese Kirsche anfällig für die Spitzendürre (Monilia) und in Vorgärten nicht mehr ganz so häufig zu sehen.
Nach unserer Beobachtung zeigen viele der aus dürren Trieben aufgebauten Kugelkronen zumindest in Teilen oder einseitig eine nur schüttere Belaubung, was leicht ein vertrockneten Eindruck entstehen lässt. Kombiniert mit einem mediterranen Pflanzenthema hat dieser Kugelbaum auf jeden Fall seinen Platz verdient.
Unser heimlicher Favorit !
Wuchs: Kleinbaum mit dicht geschlossener leicht abgeplatteter Kugelkrone; etwa 3,50 bis 4 m hoch (abhängig von der Veredlungshöhe), Kronenbreite etwa 1,50 m, sehr langsamwüchsig
Blätter: wie die Art - sommergrün, bis ca. 15 cm lang, tief eingeschnitten mit seitlich abstehenden spitzen Lappen, Blätter beidseitig grün und glänzend; Blattunterseiten mit grau-braunen Achselbärten; die Blattfärbung zeigt einen besonderen Grünton, der auf den folgenden Bildern gut wiedergegeben wird
Herbstfärbung: Die Färbung ist wie bei der Art sehr attraktiv, die Blätter färben intensiv rotgelb je nach Witterung ab Anfang bis Mitte Oktober - nähere Infos zur Herbstfärbung der Art sowie Bilder finden Sie hier
Ansprüche: Sonniger Stand; bevorzugt wie alle amerikanischen Eichen einen eher sauren Boden (Sumpf-Eichen sind kalkmeidend !) und kommt trotz des ‚Sumpfs‘ in ihrem Namen sehr wohl mit trockenen Normalstandorten ebenso zurecht wie mit feuchten bis nasse Überschwemmungsböden. Nahrhaft sollte der Boden sein und am besten tiefgründig
Eigenschaften und Verwendung: Die Kugel-Sumpf-Eiche ist zusammen mit den weiter oben vorgestellten Kugel-Ginkgo und Ilex der Kugelbaum mit dem langsamsten Wachstum, so dass als deutscher Name auch ‘Zwergsumpf-Eiche‘ verwendet wird. Wie die Art eignet sich die Kugel-Sumpf-Eiche auch für die Pflanzung im innerstädtischen Bereich – aufgrund der kompakten Krone und des langsamen Wachstums wird diese Sorte auch auf beengten Pflanzplätzen lange Zeit ohne Kronenrückschnitte auskommen.
Wir kultivieren diese Sorte seit einiger Zeit und halten sie aufgrund der Gesundheit und des ansprechenden Habitus für sehr empfehlenswert
Kugelbaum mit Nehmerqualitäten
Wuchs: Kleinbaum mit dicht geschlossener rundlicher, im Alter mehr abgeplatteter bis schirmförmiger Krone; etwa bis 6 (bis 8) m hoch (abhängig von der Veredlungshöhe), Kronenbreite etwa 4 bis 6 m
Blätter: sommergrün, unpaarig wechselständig gefiedert, etwa bis 15 cm lang und damit kleiner und zierlicher als bei der Art; matt hellgrün; keine Herbstfärbung; später Laubaustrieb
Ansprüche: vollsonniger Stand (lichthungrige Baumart!), gedeiht noch auf armen, trockenen Sandböden, bevorzugt frische bis mäßig trockene und gerne nährstoffreiche lehmige sowie kalkhaltige Böden; da Robinienwurzeln ein großes Luftbedüftnis haben, versagt diese Baumart auf undurchlässigen, verdichteten oder vernässten Standorten, bei daraus resultierender Sauerstoffarmut des Bodens vergreisen die Robinien rasch
Eigenschaften und Verwendung: Durch den auch ohne Schnitt kugelförmige Krone eignet sich die Kugel-Robinie gut für kugelarchitektonische Akzente auch im trockenheißen Stadtklima und auch (bei ausreichendem Wurzelraum) eingepflasterte Standorte. Die Kugel-Robinie hat weder Früchte noch Dornen, ist jedoch in allen Pflanzenteilen giftig.
Die Art R. pseudoacacia gilt hierzulande als ökologisch invasiver Neophyt. Die Sorte ‘Umbraculifera‘ ist in dieser Hinsicht unbedenklich, da sie nicht blüht. Nach dem Kugel-Ahorn dürfte nach eigener Beobachtung die Kugel-Robinie die Nr. 2 der am häufigsten gepflanzten Kugelbäume sein. Gestalterisch weniger überzeugend wirkt das Gehölz im ländlichen Raum. Im Landschaftsarchitekturbüro L+O, Hamburg, galt Mitte der 1990er Jahre aus Geschmacksgründen ein Pflanzverbot (an das ich mich bis heute gehalten habe ...)
Bild links: Totalrückschnitte der Kronen sind problemlos möglich, das Winterbild ähnelt allerdings in diesem Zustand einem abgenagten Oberschenkelknochen Bild rechts: alte Kugel-Robinien-Kronen verkahlen innen durch Lichtmangel
Bei Pflanzung an Straßen sollte beachtet werden, dass die Kugelkrone mit Durchmessern von bis zu 6 m und mehr (!) große Ausmaße annehmen kann, jedoch abhängig von der Veredlungshöhe Lichtraumprofile nicht ohne Verunstaltung der Kugelform geschnitten werden können.
Kugel-Robinien sind wie alle Robinien lichthungrig. Bei älteren und größere Kronen bildet sich im Kroneninneren durch Lichtmangel viel Totholz. Die Kronen lassen sich durch kräftigen Rückschnitt aber verjüngen. Bei zu tief zurückgeschnittenen Kronen sind sog. Kropfbildungen zu beobachten – die Baumkronen erinnern im Winter unvorteilhaft an abgenagte Oberschenkelknochen (siehe vorstehende Fotos).